Transkriptionen

Als Grundlage für die Erstellung einer kritischen Edition wird zumindest von der als Leithandschrift ausgewählten Handschrift eine Transkription angefertigt, die in der Regel in die gedruckte Edition nicht aufgenommen wird, gleichwohl aber äußerst interessant sein kann, beispielsweise für sprachwissenschaftliche Untersuchungen. Sukzessive sollen an dieser Stelle Transkriptionen zu bereits erschienenen DTM-Bänden und zu in Arbeit befindlichen Editionsprojekten zur Verfügung gestellt werden.

Übersicht
Grundsätze der Transkriptionen

Johannes Rothe: Elisabethleben
Christherre-Chronik


Grundsätze der Transkriptionen

  • Die Handschrift wird buchstabengetreu wiedergegeben, auch u/v, i/j, Schaft-s.
  • Minuskel-/Majuskel-Unterscheidung folgt der Handschrift.
  • Diakritika werden übernommen.
  • Abkürzungen werden in runden Klammern aufgelöst; beim r-Haken nach Kontext (r), (re) oder (er). Ausnahme: Kürzungsstriche werden wie Diakritika behandelt.
  • Vorhandene Interpunktion der Handschrift wird möglichst getreu übernommen.
  • Die vorigen Punkte finden ihre Grenze in der Eigenheit der jeweiligen Hand. Bei fließenden Übergängen zwischen Minuskel/Majuskel, i/j, sz/ß usw. ist eine vereinfachende Zuteilung vorzunehmen und gesondert zu dokumentieren (z. B. „Im Zweifelsfall wird Minuskel gesetzt“).
  • Überschriften am Rand, Glossen, Korrektureingriffe werden, gegebenenfalls in einem Apparat, vermerkt.
  • Getrennt-/Zusammenschreibung: Es wird versucht, so eindeutig wie möglich die Getrennt- und Zusammenschreibung der Handschrift wiederzugeben.
  • Zur besseren Übersichtlichkeit werden alle Namen marginal gekennzeichnet.
  • Folioangaben erlauben eine Rekonstruktion der Seiten des Manuskripts.

ACHTUNG
Die Transkription ersetzt keine paläographische Untersuchung. Es wird daher darauf verzichtet, individualschriftliche Eigenheiten in der Transkription nachzuvollziehen (über zwei Buchstaben ragende Kürzungsstriche, variierende Majuskelformen, Duktuswechsel z. B. in der Oberzeile, kalligraphisch verschiedene Formen des gleichen Kürzungszeichens, des gleichen Buchstabens, z. B. r und Rund-r). Die einzige Ausnahme bildet das Schaft-s.


Bd. 85: Johannes Rothes Elisabethleben. Aufgrund des Nachlasses von Helmut Lomnitzer hrsg. von Martin J. Schubert und Annegret Haase. - Berlin 2005.


Christherre-Chronik (in Vorbereitung)
  • Transkription der 'Christherre-Chronik' G: Göttingen, SUB, Cod. 2° philol. 188/10 Cim. (olim: Gotha, Membr. I. 88)
  • Preprint der Edition: Teilausgabe
  • vgl. auch die Linzer Weltchronik-Kompilation, sog. 'erweiterte Christherre-Chronik'
  • weitere Literatur:
    • Gärtner, Kurt: Der Landgraf Heinrich von Thüringen in den Gönnerzeugnissen der ‘Christherre-Chronik’. In: Von wyßheit würt der mensch geert. Festschrift für Manfred Lemmer zum 65. Geburtstag. Hrsg. v. Ingrid Kühn und Gotthard Lerchner. Frankfurt/M. u.a. 1993, S. 65-85.
    • Gärtner, Kurt unter Mitwirkung von Ralf Plate und Monika Schwabbauer: Joseph und seine Brüder in der ‘Christherre-Chronik’. Probetext der in den ‘Deutschen Texten des Mittelalters’ erscheinenden Ausgabe nach der Göttinger Handschrift Cod. 2° Philol. 188/10 (olim Gotha, Membr. I 88). Trier 1994, XXI+70 S.
    • Gärtner, Kurt, Ralf Plate und Monika Schwabbauer: Zur Ausgabe der ‘Christherre-Chronik’ nach der Göttinger Handschrift SuUB, Cod. 20 Philol. 188/10 (olim Gotha, Membr. I 88). In: Editionsberichte zur mittelalterlichen deutschen Literatur. Beiträge der Bamberger Tagung "Methoden und Probleme der Edition mittelalterlicher Texte" 26. - 29. Juli 1991. Hrsg. von Anton Schwob unter Mitarbeit von Rolf Bergmann, Kurt Gärtner, Volker Mertens und Ulrich Müller. Litterae. Göppinger Beiträge zur Textgeschichte hrsg. von Ulrich Müller, Franz Hundsnurscher und Cornelius Sommer. Nr. 117. Göppingen 1994, S. 43-56.
    • Gärtner, Kurt: Editionsdesiderate und computergestütztes Edieren am Beispiel der Christherre-Chronik. In: German Narrative Literature of the Twelfth and Thirteenth Centuries. Studies presented to Roy Wisbey on his Sixty-fifth Birthday. Edited by Volker Honemann, Martin H. Jones, Adrian Stevens, David Wells. Tübingen 1994, S. 55-81.

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Deutsche Texte des Mittelalters

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